Einar
@einarets74
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einartysken
Feb 24, 2012
DER TOD KLOPFT ANS TOR UND ZERSTÖRTE HOFFNUNGEN Einar Schlereth Donnerstag, der 6. September 2012 Nun hat der Tod zum dritten Male einen Freund mit sich genommen. Diesmal den Bruder meines besten Schulfreundes, der schon vor sehr langer Zeit von einem Herzinfarkt dahingerafft wurde. Er hat meine Lieblingsschwester geheiratet, die dann vor über vierzig Jahren zu ihm nach Kanada zog. Dadurch lernte ich ihn erst richtig kennen und schätzen. Ein ruhiger, liebenswürdiger Mensch und Lehrer aus Leidenschaft, dem ich wahrlich meine Schwester gönnte. Unsere gegenseitige Zuneigung ist wohl auch der Tatsache zu verdanken, dass sie in der Familie über zwei Generationen hinwegreicht. Winfried machte nämlich bei meinem geliebten Großvater das Mathematik-Abitur – d. h. nicht direkt, denn mein Großvater war mit 12 Jahren ein Vollwaise geworden und mit 3 Jahren Volksschule ja fast noch Analphabet. Aber er begann bei der Reichsbahn zu arbeiten, zog seine zwei kleineren Geschwister mit groß und bildete sich autodidaktisch mit eisernem Willen stets weiter. Er schaffte es bis zum Oberinspektor – weiter ging's nicht, weil ihm ja die 'Bildungsbeweise' fehlten. Aber nach dem Krieg gab es am Gymnasium im fränkischen Bad Neustadt a.d.Saale Lehrermangel und da holte man 'den alten Schlereth', wie er überall liebevoll genannt wurde. Er war ja in der ganzen Stadt als mathematisches Genie bekannt, als hochgebildeter Mann mit einem phänomenalen Gedächtnis. Abnehmen durfte Großvater das Abitur allerdings nicht. Er setzte sich – aus stiller Rache? - in die Weinstube Dörr um die Ecke vom Gymnasium. In Pinkelpausen flitzten die Prüflinge um die Ecke zu ihm, er löste in Sekundenschnelle jedes mathematische Problem und die Schüler flitzten zurück. Ist kein Wunder, dass der 'alte Schlereth' allseits beliebt war. Und etwas von Winfrieds Liebe zu ihm ist wohl auch auf mich übergegangen. Nun muss man ja in meinem Alter damit rechnen, dass die alten Freunde für immer fortgehen. Doch ist es jedesmal ein Klopfen an die eigene Haustür. Zur Erinnerung, dass Meister Tod einen nicht vergessen hat. Mir jagt er jedenfalls keinen Schrecken ein, sondern lässt mich höchstens bitten, es kurz zu machen und nicht zu einer Folter. Nicht wie bei Winfried, der drei Jahre einen Kampf mit dem Krebs führen musste. Und die Trauer dämpft natürlich den Elan zum Weitermachen. Also zwinge ich mich, an die Kiste zu gehen und mir die Horror-Nachrichten reinzuziehen. Eine hat mich besonders schmerzlich berührt: 'Oil Giants’ Onslaught Threaten Humanity’s Hope In Ecuador' (Der Angriff der Ölgiganten bedroht die Hoffnung der Menschheit in Ecuador). Es geht hier um den gigantischen Yasuni – Nationalpark, dessen Einrichtung ein paar lumpige Milliarden Dollar kosten sollte. Das dort entdeckte Erdöl sollte im Boden bleiben, wofür Ecuador gewissermaßen kompensiert werden sollte. Einen Teil der Kosten wollte Ecuador übernehmen, während der größte Teil vermittels eines Abkommens mit der UNEP von der vielgerühmten Weltgemeinschaft übernommen und sogar großmäulig versprochen wurde. Aber wie gewöhnlich werden die Versprechungen keineswegs eingehalten. Reporter dieses Artikels vom Guardian konnten feststellen, wie in Teilen des Yasuni-Nationalparks tatsächlich schon Öl gefördert wird und Straßen gebaut werden. Die Ölgiganten haben sich auf das probate Mittel des 'Teile und herrsche' verlegt und spielen ein Indio-Volk gegen das andere aus. Bestechung und Korruption spielen auch eine große Rolle. Correa sagte jedenfalls, dass das Ergebnis der Geldsammlung für das Projekt bisher enttäuschend sei. Ich habe dazu diesen Artikel auf Tlaxcala veröffentlicht und auch in diesem Artikel auf meinem Blog ist vom Yasuni-Nationalpark die Rede. Außerdem habe ich 1998 das Buch 'Die Krieger des Jaguars' von Joe Kane übersetzt, das im Goldmann Verlag als Taschenbuch erschienen ist (es ist antiquarisch noch vielero